
Von mild zu kühl, von afrika nach mexiko
Draußen regiert der Winter. Einen grünen Baum gibt’s schon lange nicht mehr. Blumen haben sich verzogen. Wer sich bei all dem Nebel, den tristen Farben, der Kälte nach etwas Farbe und Wärme sehnt, wird im Botanischen Garten in München-Nymphenburg fündig.


An diesem Tag peitscht ein eisiger Wind über die Straßen. Es nieselt. Doch kaum schließt sich die Tür des Gewächshauses, ist das „Draußen“ wie verschwunden. Ein wohlig frischer Duft weht dem Besucher entgegen. Der Anblick all der Pflanzen überfordert das Auge. Bis unters Glasdach wachsen Kakteen und Palmen mit unbekanntem Namen. Das Gewächshaus gleicht einem Wimmelbild – überall gibt es etwas zu entdecken. An einem Teichen ruhen sich Schildkröten aus. Ein Kakaobaum trägt Früchte. Eine fleischfressende Pflanze wartet auf ihr nächstes Opfer. So muss es wohl im Regenwald aussehen.



Beim Gang durch die unterschiedlichen Räume des Gewächshauses wechselt der Besucher Klima und Thema. Es geht von mild zu kühl, von Afrika nach México, von Orchideen zu Sukkulenten. Wer keinen Plan von Botanik hat, wird sich spätestens in diesen Hallen dafür interessieren. Tausende von Pflanzen sprießen dort aus dem Boden oder hängen von der Decke. Ja, richtig gelesen. In einem Teil des Gewächshauses wachsen Farne aus einem Wurzelbündel, das scheinbar in der Luft schwebt. Das Ganze erinnert etwas an ein lockeres Wollknäuel.


Nach gefühlten 30 Minuten hallt eine Stimme durchs Gewächshaus. „Wir schließen“, sagt diese. Die Tür nach draußen öffnet sich und die grüne Oase verschwindet. Ein Blick auf die Uhr verrät: Seit der Ankunft sind mehr als zwei Stunden vergangen.
Übrigens: Der botanische Garten in München ist nicht nur was für Pflanzenfreunde – das finden wir zumindest.
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